· 

Hochsensibilität, meine Hilfen für mehr Desensibiltät und Fokus

HSP

Was mir bisher geholfen hat

 

Hochsensibilität ein mittlerweile verbreitetes Thema

Was genau ist das?

Wie man es aus dem Wort schon herausnehmen kann, geht es bei Hochsensibilität um die Auffassung von dem eigenen äußeren Umfeld und auch der Innenschau zu sich selbst.

So mag ich kurz auf meine Auffassung als hochsensibler Mensch eingehen.

Bereits als Kind wurde klar, dass ich wesentlich anders bin, als die Mehrheit der Kinder. Für mich waren Massenveranstaltungen bzw. Familienfeiern purer Stress. Streitigkeiten und Situationen in einem nicht harmonischen Umfeld raubten mir viel Energie bzw. lähmten mich vollkommen. Teilweise konnte ich nichts mehr machen, weil es Situationen gab, wo ich zu stark überhäuft wurde von Reizen, die ich nicht filtern konnte. Als Hochsensibler nimmt man etliche Reize verstärkter wahr, als nicht hochsensible Person.

Meine Perspektive als HSP

Ich nehme Energie von meinem Umfeld verstärkt wahr, auch Sounds und Gerüche, sowie Visuelles. Wenn ich in einer Umgebung bin mit stark niedriger Energie brauche ich viel Kraft, um meine eigene Energie aufrecht zu halten. So zum Beispiel lebe ich in einem modernen Wohnkomplex, wo viele neidisch wären. Allerdings fühle ich mich seit zu Beginn hier nicht wohl. Warum? Weil der Komplex kurz gesagt: wie eine Mikrowelle ist.

Das Gebäude wurde schnell, wie die meisten modernen Gebäude erbaut, zusammengebohrt von Betonplatten. Erbaute Häuser mit dem Prinzip aus: Stein auf Stein mit herkömmlichen natürlichen Materialen sind selten und werden aus rein wirtschaftlichem Konzept nicht mehr erbaut. Das sind Gebäude mit mehr Energie, bzw. wo Energie mehr fließen kann und absorbiert werden kann. In den modernen Beton-Stahl-Glas Häusern kann nichts fließen und somit stauen sich Energien. Es folgen Blockaden, die zu Energieüberladung bzw. -verlusten führen. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer mich hier fallen zu lassen, darüber hinaus ist es aus dem architektonischen Schnitt nicht Qi-fließend kreiert, aber das ist ein anderes Thema.

Ein Umfeld mit Menschen, die nicht rein mit wahrhaftigem Herzen sind, triggert mich ebenfalls. Es raubt mir viel Energie mich dort aufzuhalten. So suchte ich vor allem in meiner Kindheit das Weite und tankte mich in der Natur oder mit kreativen lehrenden Tätigkeiten auf. Ein Austausch mit Menschen war für mich deshalb purer Stress.

Ich reagiere auch empfindlich auf Geräusche bin dort jedoch gefestigter und quasi abgehärtet von meinem Lifestyle. Viele Hochsensible weisen gerade bei Akustik eine hohe Sensibilität auf. Signal- oder Alarmsounds ignoriere ich bereits nach 8Jahren Berlin und Krankenhausarbeit (OP). Allerdings bin ich bei Musik sehr sensibel. Das zeigt sich daher, dass ich Wellen, Töne, Tonmuster und Spuren herausfiltern kann und extrem Stimmungen erfühle. Für mich ist Musik ein reines Feuerwerkspektakel von Gefühlen und Stimmungen. Wenn ich die Augen dabei schließe, erblicke ich in meinem inneren Auge Farbmuster, Bilder, Schlieren, Spiralen, Fraktale, die einem psychedelischen Trip ähneln.

Visuelles nehme ich auch verstärkt wahr. So fallen mir die kleinsten Dinge im Alltag extrem auf, wo andere einfach vorbeilaufen. Ich kann so visuell mehr Dinge auf einmal wahrnehmen, als andere. Es ist erschöpfend, weil alles vom Zentralnervensystem verarbeitet werden muss.

Weiteres ist der Sinn von Geruch und Geschmack. Und hier kommen wir zu meinem größten Stressor. Ich lebe in einer Hauptstadt, wo viel Verkehr und viele Menschen sind. Smoke, Abgase und diverse Gerüche tagtäglich. Es stresst mich ungemein Rauch und Abgase einzuatmen. Es ist für mich pures Gift. Ich bin sehr achtsam mit meinem Atem und bin fast sekündlich bei ihm. Wenn ich gezwungen werde flach zu atmen oder ständig die Luft anhalten muss, weil es einfach nur nach Autoabgasen riecht, stresst es mich extrem. Wie oft ich schon weinen musste, weil das für mich wie eine Vergewaltigung ist. Es stinkt leider hier überall. Die Luft ist schwer und giftig. Das macht es auch mit mir. Selbst wenn ich diese Zeilen hier schreibe, weine ich. So intensiv belastet mich diese Wahrnehmung. Die wenigsten werden es verstehen, gerade Raucher werden es nicht begreifen. Ich mag auch hier nicht weiter ausholen, denn es gibt auch nichts Weiteres darüber zu schreiben, als dass es nicht herkömmlich und natürlich ist, denn nur die Natur heilt! Wir sind Natur!

In der Natur verbunden mit den Elementen, angekommen im Jetzt fühle ich mich am Wohlsten. Ein enormes Glücksgefühl entsteht bei mir, wenn ich verharre in einer Meditation, Atemübung oder Körperhaltung.

Auch wenn die Hochsensibilität teilweise mehr Last, als Geschenk ist, habe ich gelernt diese Gabe für mich zu gebrauchen und meine Filter zu meiner Außenwelt zu verstärken. Hiermit mag ich gerne meine Methoden weitergeben, die mir halfen „desensibler“ gegenüber einem reizüberfluteten Umfeld zu werden.

 

 

Was mir hilft, als hochsensibler Mensch:

 

Feste Zeiten für sich selbst zu planen

Damit meine ich aktives Planen. Aktives Planen tagtäglich. Als Hochsensibler benötigst du mehr Zeit zum Aufladen, als andere. Ich Plane 2-4h zweimal am Tag rein nur für mich ein. Dabei meditiere ich, mache Yoga, lese, verbringe Zeit in der Natur, praktiziere Atemübungen, lerne oder male. Diese Zeit ist wichtig, um wieder bei dir anzukommen, Fremdenergien auszuatmen und deinem Herzen wieder Raum geben kannst aufzugehen.

Erinnerung und Verankerung an/zu dir selbst

Ein nächster Punkt bezieht sich auf deine MeTime. Denn du musst wissen, wer du wirklich bist, sonst wird es dir immer schwer fallen dich abgrenzen zu können und Filter aufzubauen. So werde dir im Alltag stetig bewusst, wer du bist. Komme bei stressbeladenen Situationen immer wieder auf dich zurück. Dabei hilft mir vor allem der Atem und der Drishti (Fokuspunkt). Konzentriere dich auf deinem Atem, lasse ihn kommen und wieder gehen, sage dir gerne ein Mantra in diesem Moment („Alles was kommt, wird auch wieder gehen, denn ich bin stark und erkenne meinen Wert“). Konzentriere dich auf einen visuellen Punkt und lasse dein Umfeld mal sein lassen. Das kann deine Nasenspitze z.B. sein. Dabei schiele aber nicht, sondern lasse den Blick dabei weiterhin nach vorne ausgerichtet. Das ist dein Drishti, der Fokuspunkt. Wenn du ständig umherschaust und alle Reize aufnimmst, wirst du schnell ermüdet sein, deshalb bleibe konzentriert bei dir. Atme bewusst, richte einen Fokuspunkt ein, und verstärke diese Verankerung mit einer Erinnerung an dir selbst und deiner Intention mit einem Mantra.

 

 

Baue körperliche Stärke und mentale Stärke auf

Mentale Stärke aufbauen ist besonders wichtig, wenn es darum geht in Konfliktsituation zu geraten. Diese Situationen können sozial-, umwelt- oder physisch gebunden sein. Stärke baut man auf egal ob mental oder körperlich mit kontinuierlichem Training. Das bedeutet das man sich Reizen aussetzt, die ungewohnt sind. Ungewohnte Reize triggern deinen Geist oder Körper sich so anpassen zu müssen, dass bei der nächsten Reizüberflutung, Körper und Geist diese Stressoren als Gewohnheit und weniger als Stress ansehen. Wichtig dabei ist, dass das Training hierbei progressiv, d.h. mit leichten Stresssteigerungen geschehen darf. Ansonsten verfällt das System schnell in eine Überladung und kämpft danach eher mit zu langer Regeneration, als Adaptation.

Wie kann ein mentales Training aussehen? Ich setzte mich aktiv mit Menschen auseinander. Plante Treffen und Meetings in der Woche ein und erhöhte die Stunden und die Frequenz. Nach jedem Treffen gewann ich an Erfahrung, wie ich mit den energetischen Reizen umgehen kann, ohne dass die Fremdenergien mir schaden könnten. Auch hierbei war es immer wichtig die MeTime einzubauen, um mich zu erden und bei mir anzukommen. Mein Geist wurde dadurch unempfänglicher gegenüber sozialen Reizen, welche mich am stärksten triggern und ich am meisten in meiner Situation beeinflussen kann.

Auch noch heute sind soziale Treffen nicht unbedingt das, was mir im Inneren vorschwebt, denn lieber mag ich den ganzen Tag mich mit mir in der Natur beschäftigen, doch ich genieße auch nun mittlerweile zunehmend den sozialen Austausch, welcher teilweise sehr konstruktiv sein kann.

Physische Stärke aufbauen ist sehr sehr wichtig, wenn du hochsensibel bist und dir einen Schutzpanzer bzw. mehr Selbstvertrauen aufbauen magst. So ist es Sport zu treiben eines der wichtigsten Faktoren, die mir halfen desensibler zu werden. Gleichzeitig baust du beim Sport auch mentale Stärke auf, denn hierbei geht es auch um Grenzen zu überwinden, wobei der Wille zählt, aktiviert und schließlich gestärkt wird. Im Alltag wird man unempfänglicher gegenüber Stressoren, welches vor allem bei Hochsensibilität absolute Hilfe ist. Somit ist Sport eines meiner größten Hilfen gegen meine Hochsensibilität. Ich praktiziere sehr sehr gerne Yoga. Yoga half mir extrem mehr Bewusstsein zu mir aufzubauen und meinen Körper und meinen Geist von innen heraus zu stärken.

Es ist egal welchen Sport man praktiziert, das Wichtigste ist, dass er einen Spaß und kraftvoll macht.

Nur in einem starken Körper, kann der Geist Ruhe finden!

 

Lerne anzunehmen

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Prozess des Annehmens! Das menschliche Ego ist darauf fokussiert zu vergleichen und demzufolge zu unterscheiden, was einem gut tut und was nicht. Teilweise ist es notwendig diese Vergleiche (vieles unterbewusst) zu tun, denn das ist nichts anderes als unser Überlebensinstinkt! Wir dürfen wissen, was uns guttut und was nicht. Dafür ist es da, aber es gibt Situationen, die sich schwer verändern lassen, so wie man diese Situation in dem Moment vielleicht gerne hätte. So sind vielleicht Sirenenlärm auf der Straße, oder Menschenmassen oder giftige Luft (Smog) unangenehm und auch nicht gerade gesund, doch bringt es nichts im Inneren zu fliehen, denn das erzeugt Stress. In diesem Moment, versuche dankbar für den Moment und deren Erfahrung für dich selbst zu sein! Nur so kannst du wachsen.

 

Regelmäßig soziale Kontakte pflegen

 

Das Auseinandersetzen mit sozialen Kontakten ist nicht nur wertvoll für ein gesundes Leben, sondern schult auch die Desensibilität! Wichtig dabei ist, mal mit verschiedensten Menschen Zeit zu verbringen. Es bringt einem teilweise aus der Komfortzone heraus, weil beim Austausch von Kontakten extrem viel passiert. Sehr viele Sinne strömen auf einen ein. Ob es der Geruch, das Gespräch oder vor allem die Energie des jeweiligen ist! Mir hat das Pflegen von Kontakten sehr gut getan, da es mir auch an Selbstvertrauen und den Blick auf mich objektiver gestaltet.